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Branchiogene Tumoren

Allgemeines

Primäre branchiogene Karzinome entstehen in Kiemenbogenzysten.

Branchiogene Zysten

entstehen durch inkomplette Obliteration von Kiemenbogengängen. Klinisch finden sich weiche ovoide, zystische Raumforderungen in den seitlichen Teilen des Halses hinter dem Kieferwinkel vor dem M. sterocleidomastoideus. Die Zysten sind meistens mit Plattenepithel ausgekleidet.

Histologie

Branchiogene Karzinome sind meistens Plattenepithelkarzinome.

Kritik

Manche Autoren bestreiten die Existenz primäre branchiogener Karzinome. Sie halten die Tumoren für Metastasen eines Hals-CUP.

Hauptkriterium

Histologischer Nachweis von normalem Epithel, Transitionszone und Tumor in der Zyste.
Therapie Komplette Exzision und postoperative Bestrahlung
Fallbeispiel
Klinik 71-jähriger Mann, der seit 8 Wochen eine weiche Schwellung am Hals rechts hatte.CT unauffällig
OP-Befundintraoperativ knotige Struktur und eine Adhärenz mit dem umgebenden Gewebe
Makropathologie zystisches Gebilde 3 x 2 cm.
Histologie
  • Die Zyste wird von Plattenepithel ausgekleidet.
  • Im Plattenepithel Nachweis einer schweren Dysplasie.
  • Die Einzelzellen enthalten vergrößerte hyperchromatische Zellkerne.
  • Die mitotische Aktivität ist erhöht.
  • Teilweise kommt es zu einer papillären Auffaltung des Plattenepithels.
  • Herdförmig erkennt man eine beginnende Infiltration des unterliegenden Bindegewebes.
  • Der Tumor erreicht nicht den zirkumferenten Absetzungsrand.
  • p16 - positiv
  • high risk HPV (Typen 16 und 18) nicht nachweisbar
Praxis für Pathologie Stendal, Lüders, Schultz
Therapie komplette Exzision Bestrahlung des rechten zervikalen Lymphabflussgebietes mit 60 Gy, ED 2 Gy
Verlauf Rezidivfrei (17 Monate)

Quellen


Impressum                         Zuletzt geändert am 31.01.2016 18:11

R362 Krupke