zurück Home HN VII, Nervus facialis
allgemeines motorischer Ast des 2. Kiemenbogens mit nichtmotorischen Fasern des N. intermedius innerviert die 21 Muskelm der mimische Muskulatur.
Ursprung Motorischer Ursprungskern in der Formatio reticularis
inneres Fazialisknie Die Ursprungsfasern umziehen den Abduzens-Kern
Austritt Austritt im Kleinhirn-Brückenwinkel zusammen mit dem N. intermedius Eintritt am Porus acusticus internus in den Meatus acusticus internus
N. auricularis posterior am Foramen stylomastoideum nach hinten abgehender Ast des N. facialis; Äste zu Ohrmuschelmuskeln u. Mm. digastricus (hinterer Bauch) u. stylohyoideus; Anastomose zum N. glossopharyngeus.
N. stapedius Zweig des Fazialisstammes im Canalis nervi facialis; durch die Kanalwand zum quergestreiften, nur reflektorisch erregbaren M. stapedius.
N. petrosus minor Fortsetzung des Plexus tympanicus (aus Nervus tymp.); an der vorderen Felsenbeinfläche, durch das Foramen lacerum zum Ggl. oticum; parasympathische Fasern vom Nucleus saliv. caudalis zum Ganglion oticum (von dort über N. auriculotemp. Impulse an Gaumendrüsen, für Ohrspeicheldrüse, Wangen- u. Lippendrüsen).
N. petrosus major am Ganglion geniculi aus dem Nervus facialis austretender Ast des parasympathischen Nervus intermedius; parasympath. Fasern von Nucl. saliv. superior = rostralis zum Ganglion pterygopalat. (von dort – im N. auriculotemp. – dann postganglionäre Fasern für Gaumen-, Nasenschleimhaut, Tränendrüse. Nach Passieren des Foramen lacerum mit N. p. vereinigt).
N. petrosus profundus von sympathischen Fasern des Plexus caroticus gebildeter Nerv zum Ganglion pterygopalatinum
Facialis - Parese Klinik
  •  Asymmetrie des Gesichtes in Ruhe, Mundwinkel hängt herab
  • die Nase auf der gesunden Seite verzogen
  •  Nasenatmung behindert
  •  Unfähigkeit zu lachen oder zu lächeln (das Gesicht verzerrt sich zum Teil grotesk bei dem Versuch)
  •  Artikulationsstörungen
  •  Orale Inkontinenz bei insuffizientem Verschluss im Mundwinkel (Verlust von Speisen und Flüssigkeit)
  •  Speisen verbleiben in der Backentasche
  • Auf beißen der Wangenschleimhaut
  •  Unvollständiger Lidschluss (Lagophthalmus und Ektropium mit dem Risiko einer Keratokonjunktivitis)
  •  Unfähigkeit, die Stirn zu runzeln
  •  Augenbraue heben und senken nicht möglich (Brau enptose; Gesichtsfeldeinschränkung)
periphere Lähmung: meistens Virusinfektion durch den Canalis facialis.
  • Schlaffe Lähmung einer Gesichtshälfte, bei vollständiger Lähmung Lidschluss nicht möglich, Bell'sches Phänomen
  • Hyperakusis
  • Tränen- und Speichelsekretion vermindert
  • Geschmack in den vorderen 2/3 der Zunge vermindert
Bei zentraler Lähmung ist das Stirnrunzeln intakt, da die Stirnmuskulatur von beiden Hirnhälften versorgt wird. 60-jährige Frau, bei den vor 20 Jahren ein Akusikusneurinom operiert wurde.
Klassifikation der Gesichtslähmung nach House-Brackmann(1).
GradFunktion Ruhestellung aktive Bewegungen von
Stirn Lidschluss Mund
1 normal normal normal normal normal normal
2 leichte Parese Schwäche/Synkinesie, nur bei genauer Betrachtung normal reduziert fast normal gering reduziert
3 mässige Parese offensichtliche Seitendifferenz, Synkinesie, Kontraktur normal noch vorhanden vollständig bei maximaler Anstrengung reduziert
4 mässig starke Parese entstellende Asymmetrie normal keine inkomplett Asymmetrie
5 starke Parese noch geringe Restbewegung erkennbar Asymmetrie (hängender Mundwinkel, verstrichene Nasolabialfalte) keine inkomplett Asymmetrie
6 Paralyse keine Bewegung Tonusverlust keine keine keine
Hemispasmus facialis Bewegungsstörung der vom Nervus facialis innervierten Muskulatur. Unwillkürliche kurze oder auch länger anhaltenden Kontraktionen der Gesichtsmuskulatur. Ursache: meistens arterielle Kompression des Nervus facialis im Bereich der Nervenaustrittszone aus dem Hirnstamm verursacht. Th.: lokale Botulinumtoxin-Injektion, mikrovaskulären Dekompressionsoperation(2).
Quellen 1.) House JW, Brackmann DE:
Facial nerve grading system.
Otolaryngol Head Neck Surg. 93(1985):146–7

2.) Rosenstengel C, et al.:
Hemispasmus facialis: Konservative und operative Therapieoptionen.
Dtsch Arztebl Int 109(2012): 667-73

Impressum                           Zuletzt geändert am 14.10.2012 16:09