zurück Karpaltunnel - Syndrom (KTS)
allgemeines Missempfindungen und Schmerzen in der Hand durch Kompression des Nervus medianus.
Anatomie Die Handwurzelknochen bilden zwischen den Ballen von Daumen und kleinem Finger einen Tunnel, der vom Retinaculum flexorum gedeckt wird. Im Karpaltunnel verläuft der Nervus medianus.
Symptome Kribbeln, Taubheitsgefühl. Die Beschwerden lassen sich in Frühstadien durch Ausschütteln der Hände beseitigen. Nächtliche Schmerzen, Kraftlosigkeit. Delle im Daumenballen
Hoffmann-Tinel-Zeichen Leichtes Klopfen auf den Karpaltunnel verursachen deutliche Beschwerden.
Phalen-Zeichen: Missempfindungen beim starkem Beugen des Handgelenks.
elektrophysiologische Untersuchung
DD
  • Polyneuropathien
  • Kompressionen durch arterielle Gefäße
  • HWS: Neuroforamina C6, C7
  • Kompression durch den Musculus pronator teres
  • Akromegalie
Epidemiologie Inzidenz 3,45 Fällen / 1.000 EW*a. Frauen 10x häufiger.
Risiko genetische Prädisposition. Arbeit: Handwerker, Verkäufer, Pflegekräfte Sport: Personen im Sport- und Freizeitgewerbe, lange Fahrradtouren
Berufskrankheit Als Berufskrankheit anerkannt bei Tätigkeiten mit Beugen oder Strecken der Hände im Handgelenk mit erhöhtem Kraftaufwand oder mit vibrierenden Geräte.
Epidemiologie Sobald ein Anfangsverdacht auf das KTS hindeutet, suchen Neurologen nach Hoffmann-Tinel-Zeichen: Leichtes Klopfen auf den Karpaltunnel verursachen deutliche Beschwerden. Typisch sind auch Missempfindungen beim starken Beugen des Handgelenks (Phalen-Zeichen). Zur Verifizierung fordert die kürzlich aktualisierten S3-Leitlinie „Karpaltunnelsyndrom, Diagnostik und Therapie“: „Prinzipiell ist die elektrophysiologische Diagnostik als relevante Methode zum zuverlässigen Nachweis eines KTS zu empfehlen.“ Und weiter: „Bei Verdacht auf eine KTS sollte nicht routinemäßig eine MRT- oder CT-Untersuchung durchgeführt werden.“ Sonographische Methoden haben sich zumindest in kleineren Studien bewährt. Als mögliche Differentialdiagnosen kommen unter anderem Polyneuropathien, Kompressionen durch arterielle Gefäße sowie eine Reizung beziehungsweise Schädigung der Nervenwurzeln C6 oder C7 infrage. Denkbar ist auch, dass der Nerv durch den Musculus pronator teres komprimiert wird. In seltenen Fällen steckt eine Akromegalie hinter den Beschwerden.

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