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allgemeines Operative Entbindung.
Art
Variante Indikation Zeit bis zur Entbindung Narkose Bemerkungen
Elektive Sectio transvaginale Geburt unmöglich oder sehr gefährlich für Mutter oder Kind
geburtsunmögliche Lage
Plazenta praevia
  Spinalanästhesie Durchführung in der 39. SSW
Eilige Sectio HELLP-Syndrom, Geburtsstillstand 30 Min. Spinalanästhesie über Periduralkatheter oder Allgemeinanästhesie   
Notfallsectio schlechte Herztöne
Nabelschnurvorfall
starke Blutung
10 min., maximal 20 min. Intubation, Vollnarkose keine Aufklärung
Sectiorate
  • Türkei 50 %
  • Israel 15 %
  • Europa 25 %
  • Zypern 52 %
  • Niederlande 17 %
  • BRD 2014 31,8 %
absolute Indikation (4,5)
  • Absolutes Missverhältnis : kleines weibliches Becken, das eine vaginale Geburt unmöglich macht
  • Amnioninfektionssyndrom : Infektion der Plazenta und gegebenenfalls des Feten, was eine umgehende Beendigung der Schwangerschaft erforderlich macht.
  • Deformität des weiblichen Beckens : anatomische Fehlbildung, die eine vaginale Geburt unmöglich macht
  • Eklampsie und HELLP-Syndrom: lebensbedrohliche Schwangerschaftsgestosen, die in den meisten Fällen durch eine Kaiserschnittentbindung beendet werden
  • fetale Asphyxie beziehungsweise fetale Azidose : lebensbedrohliche Situation des Feten, die zu einer fetalen Sauerstoffman gelversorgung führen kann
  • Nabelschnurvorfall : Prolaps der Nabelschnur zwischen dem Kopf des Kindes und dem Scheidenausgang, der zur fetalen Asphyxie führen kann
  • Placenta praevia : Verlegung des Geburtskanals durch die Plazenta, so dass eine vaginale Geburt unmöglich ist
  • Querlage : Lageanomalien des Kindes, die eine vaginale Geburt unmöglich machen
  • Uterusruptur : akute lebensbedrohliche Situation für Mutter und Fetus, die eine sofortige Kaiserschnittentbindung erfordert
relative Indikation (4,5)
  • Pathologische Kardiotokographie (CTG) : kann Hinweise auf einen akuten Sauerstoffmangel bzw. eine fetale Asphyxie geben; Im Falle einer fetalen Azidose sollte die Geburt entweder durch vaginal-operative Maßnahmen oder durch einen Kaiserschnitt beendet werden.
  • Unzureichender Geburtsfortschritt (protrahierte Geburt, Geburtsstillstand) : verzögerte Geburt beziehungsweise ein Geburtsstillstand, was zu einer fetalen Gefährdung führen kann
  • Vorangegangener Kaiserschnitt : verbreitete Annahme, dass ein vorangegangener Kaiserschnitt eine folgende vaginale Geburt unmöglich macht
vaginale Entbindung versus Sektio nach Sektio häufiger als nach vaginaler Entbindung
  • Plazentationsstörungen, vorzeitige Plazentalösung und Uterusruptur in einer Folgeschwangerschaft
  • Thrombembolien
  • Hysterektomie nach postpartaler Blutung
  • schwere akute mütterliche Morbidität
  • Aufnahme des Neugeborenen in die Kinderklinik wegen Anpassungsstörungen
  • Asthma bis zum 12. Lebensjahr, Adipositas und Typ-1-Diabetes der Kinder
  • Infertilität innerhalb 1-5 Jahre
nach Sektio seltener als nach vaginaler Entbindung
  • Harninkontinenz und Deszensus
  • Postpartale Blutungen
vaginale Entbindung nach Sektio Uterusruptur in 0,7%
Infektion primäre genitale Herpes-Simplex-Infektion
 im dritten Trimenon:
primäre Sectio indiziert
Risiko einer neonatalen Infektion verringert.
HPV-Infektion: keine primäre Sectio Hepatitis-B- oder C-Infektion:
keine primäre Sectio
HIV-Infektion:
 keine primäre Sektio,
wenn die Schwangere eine antiretrovirale Kombinationstherapie einnimmt
und die Viruslast entsprechend niedrig ist.
Quellen 1.) Kaimer F, et al.:
Geburtshilfliche Notfälle.
Frauenheilkunde up2date 1(2007):51-66

2.) Strauss A, et al.:
Notfälle in der Frauenheilkunde.
GebFra 5(2010)21-44

3.) Schneider H, et al.:
Die Geburtshilfe.
4. Auflage Springer-Verlag 2014

4.) AWMF:
Absolute und relative Indikationen zur Sectio caesarea und zur Frage der sogenannten Sectio auf Wunsch (015/054).
www.dgggde/leitlinienstellungnahmen/archivierte-leitlinien/federfuehrende-leitlinien-der-dggg
Stand 2015

5.) Mylonas I, Friese K:
The indications for and risks of elective cesarean section.
Dtsch Arztebl Int 2015; 112:489–95. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0489

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